Heilbutte angeln
1. Heilbutte Vorkommen
Heilbutte (Hippoglossus) sind großwüchsige Plattfische und gehören zu den größten Flachfischen der Welt. Es gibt zwei Hauptarten von Heilbutt: den Atlantischen Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) und den Pazifischen Heilbutt (Hippoglossus stenolepis). Diese Fische bevorzugen kalte bis gemäßigte Meeresregionen, wo sie in tiefen Gewässern vorkommen:
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Atlantischer Heilbutt: Diese Art lebt im Nordatlantik, entlang der Küsten von Grönland, Island, Norwegen, den Britischen Inseln und Kanada. Er kommt sowohl in der Barentssee als auch im Nordatlantik vor und wird oft in den Gewässern vor den Färöer-Inseln, Norwegen, Island und Neufundland gefangen. Atlantische Heilbutte sind besonders in kalten, tiefen Gewässern zu finden und bevorzugen felsige oder sandige Böden.
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Pazifischer Heilbutt: Der Pazifische Heilbutt kommt im Nordpazifik vor, insbesondere entlang der Küsten von Alaska, British Columbia (Kanada), und den nördlichen US-Bundesstaaten wie Washington und Oregon. Er ist auch in den russischen Küstengewässern des Pazifiks, vor allem in der Beringsee, weit verbreitet. Der Pazifische Heilbutt bevorzugt ähnlich wie sein atlantischer Verwandter kalte, tiefe Gewässer und ist oft auf dem Meeresboden anzutreffen.
Heilbutte leben in Tiefen zwischen 50 und 2000 Metern, wobei sie in tieferen Gewässern im Winter anzutreffen sind und im Sommer in flachere Regionen ziehen. Sie halten sich meistens am Meeresboden auf, wo sie sich in Sand- oder Schlammgebieten verstecken und auf Beute lauern.
2. Heilbutte Wachstum
Heilbutte zeichnen sich durch ein langsames, aber kontinuierliches Wachstum aus und können ein beeindruckendes Alter und eine erhebliche Größe erreichen:
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Lebenszyklus: Heilbutte beginnen ihr Leben als winzige Larven, die an der Wasseroberfläche treiben. Während des ersten Lebensjahres verwandeln sie sich in juvenile Fische, wobei eine bemerkenswerte physiologische Veränderung stattfindet: Beide Augen wandern auf eine Seite des Körpers, was für Plattfische typisch ist. Diese Anpassung ermöglicht es dem Heilbutt, am Meeresboden zu leben und seine Umgebung im Blick zu behalten.
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Wachstumsgeschwindigkeit: Heilbutte wachsen langsam, aber sie erreichen im Laufe ihres Lebens eine beachtliche Größe. Weibliche Heilbutte wachsen schneller und werden deutlich größer als die Männchen. Ein erwachsener Heilbutt kann zwischen 10 und 15 Jahren benötigen, um eine Größe von etwa 1 Meter zu erreichen, aber er kann weiter wachsen und Größen von bis zu 3 Metern erreichen.
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Gewicht und Größe: Atlantische Heilbutte können bis zu 4,5 Meter lang und über 300 Kilogramm schwer werden, während Pazifische Heilbutte oft etwa 2,5 Meter erreichen und bis zu 200 Kilogramm wiegen können. Weibchen werden dabei im Allgemeinen größer als Männchen. Heilbutte sind langlebige Fische und können in freier Wildbahn über 50 Jahre alt werden.
3. Wo fängt man Heilbutte?
Heilbutte werden in vielen Regionen der Welt gefangen, insbesondere in den kalten Gewässern des Nordatlantiks und Nordpazifiks. Zu den besten Fanggebieten gehören:
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Norwegen: Norwegen ist eines der bekanntesten Fanggebiete für Atlantischen Heilbutt. Besonders die Gewässer um die Lofoten, Vesterålen und entlang der norwegischen Küste bieten hervorragende Möglichkeiten für Angler, große Heilbutte zu fangen. Die Kombination aus tiefen Fjorden und kühlen Gewässern macht diese Region ideal für Heilbutte.
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Island und Grönland: Auch in den Gewässern um Island und Grönland gibt es große Bestände von Atlantischen Heilbutten. Die kalten Strömungen und die tiefen Meeresgründe bieten ideale Bedingungen für diese Fischart.
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Alaska: Alaska ist eines der Top-Reiseziele für Heilbuttangler, insbesondere im Pazifik. Die Küsten von Alaska, besonders in Regionen wie der Kodiak-Insel, Prince William Sound und der Halbinsel Kenai, sind berühmt für ihre reiche Heilbuttpopulation. Hier werden jedes Jahr einige der größten Heilbutte gefangen.
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Britisch Kolumbien: Vor der Küste von British Columbia (Kanada) gibt es ebenfalls hervorragende Heilbuttbestände. Die Gewässer um Vancouver Island und die nördlichen Küsten bieten viele Fangmöglichkeiten.
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Beringsee: Die Beringsee zwischen Russland und Alaska ist ein weiteres wichtiges Fanggebiet für Pazifische Heilbutte. Die kalten, tiefen Gewässer dieser Region sind reich an Fischen, und Heilbutt sind hier oft in großer Zahl anzutreffen.
4. Wann fängt man Heilbutte?
Die beste Zeit für das Heilbuttfischen hängt von der Jahreszeit und den Wasserbedingungen ab. Hier sind einige wichtige Aspekte:
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Jahreszeit: Heilbutte können das ganze Jahr über gefangen werden, aber die besten Fangzeiten sind in den Sommermonaten, von Mai bis September. In dieser Zeit ziehen die Heilbutte oft in flachere Gewässer, um nach Nahrung zu suchen, was das Angeln erleichtert. In den kälteren Monaten ziehen sie sich in tiefere Regionen zurück, was das Angeln erschweren kann.
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Tageszeit: Heilbutte sind tagsüber aktiv, besonders in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag. Während der Hochphase des Tages, wenn das Sonnenlicht intensiver ist, neigen Heilbutte dazu, sich in tiefere Wasserregionen zurückzuziehen. Daher ist der frühe Morgen oder der späte Nachmittag oft die beste Zeit für Angler, um auf Heilbutt zu zielen.
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Gezeiten: Gezeiten spielen eine wichtige Rolle beim Heilbuttfischen. Viele Angler berichten von besseren Fangchancen bei auflaufendem Wasser, wenn die Fische aktiver sind und in flachere Bereiche vordringen. Auch die Periode um den Tidenwechsel (zwischen Flut und Ebbe) kann eine gute Zeit für das Angeln sein.
5. Wie fängt man Heilbutte?
Es gibt verschiedene Angelmethoden, die für das Heilbuttfischen verwendet werden. Hier sind die gebräuchlichsten:
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Grundangeln: Das Grundangeln ist die gängigste Methode zum Fang von Heilbutt, da diese Fische in der Regel auf dem Meeresboden leben. Bei dieser Methode wird ein schwerer Köder direkt auf den Meeresgrund gebracht. Oft wird eine Kombination aus natürlichem und künstlichem Köder verwendet, um die Aufmerksamkeit des Heilbutts zu erregen. Besonders bei tiefen Gewässern ist diese Methode effektiv.
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Pilken: Diese Methode ist vor allem bei norwegischen und isländischen Anglern beliebt. Hierbei wird ein schwerer metallischer Köder (Pilker) verwendet, der schnell in die Tiefe sinkt und durch ruckartige Bewegungen über den Meeresboden gezogen wird, um den Heilbutt zu locken.
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Schleppangeln (Trolling): Das Trolling ist eine weitere Methode, die besonders in flacheren Gebieten oder in Küstennähe angewendet wird. Beim Trolling wird der Köder hinter einem sich bewegenden Boot hergezogen, um größere Gebiete abzudecken. Diese Methode eignet sich gut für das Fangen von Heilbutt in Gebieten mit sandigem oder felsigem Meeresboden.
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Driftfischen: Beim Driftfischen lässt das Boot den Angler langsam über das Fischgebiet treiben, während der Köder in Bodennähe bleibt. Diese Methode ermöglicht es, größere Bereiche des Meeresbodens abzudecken und ist besonders effektiv bei Heilbutten, die sich in tieferen Regionen aufhalten.
6. Womit fängt man Heilbutte?
Die Wahl des Köders ist entscheidend für den Erfolg beim Heilbuttfischen. Heilbutte sind Raubfische und ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen und Krebstieren. Hier sind die effektivsten Köder:
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Naturköder: Naturköder sind oft die beste Wahl beim Heilbuttfischen. Zu den beliebtesten Naturködern gehören Hering, Makrele, Tintenfisch und kleine Plattfische. Diese Köder geben einen starken Geruch ab, der Heilbutte anlockt. Oft wird ein ganzer Fisch oder ein Fischkopf auf den Haken gesetzt, um den Heilbutt zu verführen.
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Kunstköder: Auch Kunstköder wie Pilker, Gummiköder oder Jigs können beim Heilbuttfischen erfolgreich sein. Pilker ahmen die Bewegung von verletzten Fischen nach und locken so Heilbut
te an. Große Gummiköder, die das Verhalten von Beutefischen imitieren, können ebenfalls sehr effektiv sein.
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Jigs: Jigs sind eine beliebte Wahl beim Heilbuttfischen, insbesondere in tieferen Gewässern. Diese Köder bestehen aus einem schweren Kopf und einem weichen, beweglichen Körper, der durch das Wasser gezogen wird. Heilbutte reagieren oft auf die taumelnden Bewegungen von Jigs, die verletzte Fische imitieren.
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Blinker: Blinker sind metallische Köder, die im Wasser blinken und das Sonnenlicht reflektieren. Sie können besonders bei klarem Wasser und Sonnenschein erfolgreich sein, da sie das Interesse des Heilbutts wecken.