Seelachse angeln


1. Seelachse Vorkommen
Der Seelachs, auch Köhler oder Pollack genannt (Pollachius virens), ist ein in den gemäßigten und kalten Gewässern des Nordatlantiks verbreiteter Fisch. Er gehört zur Familie der Dorsche und wird vor allem in den Küstengewässern von Nordamerika und Europa gefangen. Die größten Bestände des Seelachses befinden sich in den folgenden Regionen:
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Nordsee: Eines der wichtigsten Fanggebiete für Seelachs. Hier kommt der Köhler häufig in den küstennahen Gewässern vor, insbesondere in der Nähe von Felsen und Wracks, die ihm Schutz und Nahrung bieten.
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Norwegische Küste und Barentssee: Die Gewässer entlang der norwegischen Küste und in der Barentssee sind ebenfalls Heimat großer Seelachsbestände. Norwegen ist einer der Hauptlieferanten für den europäischen Markt und bietet auch erstklassige Angelmöglichkeiten für Seelachs.
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Nordatlantik: Die Küsten von Island, Grönland, und die Küstenregionen um die Färöer-Inseln bieten ebenfalls reiche Seelachsbestände. In diesen kalten Gewässern kann der Seelachs sowohl in Küstennähe als auch weiter draußen im offenen Meer angetroffen werden.
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Nordamerika: An der nordamerikanischen Atlantikküste, insbesondere im Golf von Maine und entlang der Küste von Neufundland, gibt es ebenfalls Seelachsbestände. Hier wird er sowohl von kommerziellen Fischern als auch von Freizeitanglern gefangen.
Seelachse bevorzugen kältere Gewässer mit einer Wassertemperatur von etwa 4 bis 10 °C und halten sich meist in Tiefen zwischen 50 und 200 Metern auf, wobei sie in der Nähe von Felsböden und anderen Strukturen wie Wracks zu finden sind.


2. Seelachse Wachstum
Das Wachstum des Seelachses hängt stark von der Verfügbarkeit von Nahrung, den Umweltbedingungen und der Region ab. Im Allgemeinen wächst der Seelachs relativ schnell, besonders in den ersten Lebensjahren.
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Jungfische: Seelachse durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. Nach dem Schlüpfen leben die Jungfische zunächst in der Nähe der Küste und in seichteren Gewässern, wo sie sich von Plankton und kleinen Krebstieren ernähren. In dieser Phase wachsen sie rasch und können innerhalb des ersten Jahres bereits 20 bis 30 cm erreichen.
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Adulte Fische: Erwachsene Seelachse können eine Länge von 80 cm bis zu 1,2 Metern erreichen. Sie wachsen am schnellsten in den ersten fünf Lebensjahren, aber ihr Wachstum verlangsamt sich danach etwas. Der Seelachs kann bis zu 25 Jahre alt werden, obwohl die meisten gefangenen Exemplare deutlich jünger sind.
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Größere Exemplare: In den nördlichen Fanggebieten wie Norwegen, Island oder der Barentssee können Seelachse, die in tieferen Gewässern leben und sich von einem reichhaltigen Nahrungsangebot ernähren, besonders groß werden. Hier sind Exemplare über 1 Meter Länge und über 15 Kilogramm keine Seltenheit.
Seelachse ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen, Krebstieren und Tintenfischen, was ihr schnelles Wachstum und ihre robuste Erscheinung unterstützt.
3. Wo fängt man Seelachse?
Seelachse können sowohl in küstennahen Gewässern als auch in tiefen, offenen Meeren gefangen werden. Die genauen Fangorte hängen von der Jahreszeit und den spezifischen Wanderungen der Fische ab:
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Norwegen: Die Küstengewässer rund um die Lofoten, Vesterålen und das Nordmeer sind bekannt für ihre großen Seelachse. Besonders beliebt sind hier die steilen Küstenabschnitte und Fjorde, wo der Seelachs oft in großen Schwärmen vorkommt. Auch weiter nördlich in der Barentssee gibt es reiche Bestände.
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Nordsee: Die Nordsee bietet zahlreiche Fangmöglichkeiten für Seelachs, besonders in Gebieten mit felsigen Meeresböden oder künstlichen Strukturen wie Wracks. Die Gewässer vor Schottland und England sind besonders ergiebig.
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Island und Färöer-Inseln: Diese Inseln im Nordatlantik bieten ebenfalls hervorragende Bedingungen für das Seelachsfischen. Hier ist das kalte Wasser reich an Nährstoffen, was große Seelachsbestände anzieht.
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Neufundland: Vor der Küste Kanadas, insbesondere in der Region um Neufundland, können Angler Seelachse in großer Zahl fangen. Diese Region ist bekannt für ihre kalten Gewässer und die tiefen Fanggründe.
4. Wann fängt man Seelachse?
Die beste Zeit für das Seelachsfischen hängt von der Region, den Wasserbedingungen und den Jahreszeiten ab:
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Jahreszeit: Die Hochsaison für das Seelachsfischen ist in der Regel von Frühling bis Herbst. Besonders im Sommer und Frühherbst, wenn die Wassertemperaturen steigen, kommen die Seelachse näher an die Küste, um sich zu paaren und zu jagen. In Norwegen und der Nordsee ist die beste Zeit zwischen Mai und September, während in den nördlicheren Gebieten wie Island und Neufundland der Spätsommer die beste Fangzeit darstellt.
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Tageszeit: Seelachse sind tagaktive Fische und besonders in den Morgenstunden und späten Nachmittagsstunden aktiv. Zu diesen Zeiten jagen sie oft nach Nahrung, was sie besonders anfällig für Köder macht. Während der Mittagsstunden, wenn die Sonne am höchsten steht, ziehen sie sich häufig in tiefere Gewässer zurück.
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Gezeiten: Viele Angler berichten, dass die besten Fänge während des auflaufenden Wassers zu erzielen sind, wenn sich die Seelachse in die seichteren Bereiche wagen, um zu fressen. Die Zeit um den Tidenwechsel ist ebenfalls günstig.
5. Wie fängt man Seelachse?
Es gibt verschiedene bewährte Methoden, um Seelachse zu fangen. Die Wahl der Methode hängt von den spezifischen Bedingungen und dem Angelgebiet ab:
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Spinnfischen: Das Spinnfischen ist eine sehr beliebte Methode, um Seelachse zu fangen, besonders in Küstennähe oder bei kleineren Schwärmen. Hierbei werden künstliche Köder, wie z.B. Gummifische oder Blinker, verwendet, die den Seelachs zum Angriff verleiten. Das Spinnfischen ist besonders erfolgreich, wenn sich die Seelachse in flacheren Gewässern oder nahe der Oberfläche aufhalten.
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Pilken: Das Pilken ist eine der effektivsten Methoden, um größere Seelachse in tieferen Gewässern zu fangen. Ein Pilker ist ein schwerer Metallköder, der auf den Meeresboden sinkt und durch schnelle, ruckartige Bewegungen über den Grund gezogen wird. Diese Technik imitiert einen verletzten Fisch und löst den Jagdinstinkt des Seelachses aus. Pilken ist besonders in der Nordsee, vor Norwegen und in tiefen Fjorden beliebt.
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Trolling: Beim Trolling wird der Köder hinter einem langsam fahrenden Boot hergezogen, um eine größere Fläche abzudecken. Diese Methode eignet sich besonders gut, um Seelachse in tieferen Gewässern oder offenen Meeren zu fangen. Oft werden hierbei große Kunstköder oder Naturköder wie Heringe verwendet.
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Fliegenfischen: Obwohl es weniger verbreitet ist, kann das Fliegenfischen in seichten Küstengewässern oder in der Nähe von Wracks erfolgreich sein. Hierbei werden Fliegen oder kleine Kunstköder verwendet, um die Aufmerksamkeit der Seelachse zu erregen.
6. Womit fängt man Seelachse?
Die Wahl des richtigen Köders ist entscheidend für den Erfolg beim Seelachsfischen. Hier sind einige der bewährtesten Köder:
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Naturköder: Naturköder wie Hering, Makrele oder Sardinen sind besonders effektiv, da sie das natürliche Futter des Seelachses nachahmen. Oft wird ein ganzer Fisch oder ein Fischstück auf den Haken gesetzt, um den Seelachs zu locken. Besonders bei größeren Exemplaren ist der Einsatz von Naturködern sehr erfolgreich.
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Kunstköder: Gummifische, Pilker, Wobbler und Blinker gehören zu den beliebtesten Kunstködern beim Seelachsfischen. Sie imitieren die Bewegung von Beutefischen und können in verschiedenen Größen und Farben verwendet werden, je nach Wasserbedingungen und Tageszeit. Besonders in tieferen Gewässern sind Pilker und Blinker effektiv.
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Jigs: Jigs sind eine weitere hervorragende Wahl für das Seelachsfischen. Diese Köder bestehen aus einem schweren Kopf und einem weichen, beweglichen Körper, der durch das Wasser
gezogen wird. Jigs imitieren verletzte oder fliehende Fische und lösen so den Jagdinstinkt des Seelachses aus.
- Fliegenköder: Beim Fliegenfischen werden Fliegen verwendet, die Insekten oder kleine Fische nachahmen. Diese Köder sind besonders in flachen Gewässern erfolgreich, wo Seelachse oft auf Nahrungssuche sind.