Störe angeln


Inhalt: |
1. Störe Vorkommen |
2. Störe Wachstum |
3. Wo fängt man Störe? |
4. Wann fängt man Störe? |
5. Wie fängt man Störe? |
6. Womit fängt man Störe? |
1. Störe Vorkommen
Störe gehören zu den ältesten Fischarten der Welt, deren Ursprünge bis in die Zeit der Dinosaurier zurückreichen. Sie sind in der nördlichen Hemisphäre verbreitet und kommen in Süß- und Brackgewässern sowie teilweise im Meer vor. Insgesamt gibt es 27 Störarten, die in Flüssen, Seen, Meeren und Küstenregionen vorkommen.
Hauptverbreitungsgebiete:
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Europa: In Europa kommen Störe hauptsächlich in den Flüssen und Küstengebieten des Schwarzen, Kaspischen und Asowschen Meeres vor. Die bedeutendsten Arten sind der Europäische Stör (Acipenser sturio), der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus) und der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii).
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Nordamerika: In Nordamerika leben Störe in den großen Flusssystemen, die in den Atlantik und den Pazifik münden. Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) ist an der Westküste und im Pazifikbecken zu finden, während der Atlantische Stör an der Ostküste lebt.
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Asien: In den Flüssen und Seen Asiens, insbesondere in Russland und China, leben viele Störarten, darunter der Kaluga-Stör (Huso dauricus) und der Sterlet (Acipenser ruthenus). Das Kaspische Meer und das Schwarze Meer sind zentrale Verbreitungsgebiete der Störe.
Lebensraum:
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Flüsse und Seen: Störe sind anadrome Fische, was bedeutet, dass sie vom Meer in Flüsse wandern, um zu laichen. Sie bevorzugen große, tiefe Flüsse mit kiesigen oder sandigen Böden für ihre Laichplätze. Viele Arten, wie der Beluga-Stör, verbringen den größten Teil ihres Lebens im Meer und kehren nur zur Fortpflanzung in Süßwasser zurück.
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Brackwasser und Küstengebiete: Einige Störe, wie der Atlantische Stör, sind sowohl im Süß- als auch im Salzwasser anzutreffen. Sie leben oft in Flussmündungen und Brackwassergebieten, die zwischen Süßwasserflüssen und dem Meer liegen.


2. Störe Wachstum
Störe zeichnen sich durch langsames Wachstum und eine lange Lebensdauer aus. Sie können mehr als 100 Jahre alt werden, und ihr Wachstum hängt stark von den Umweltbedingungen, der Nahrungsverfügbarkeit und der Art ab.
Wachstumsphasen:
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Larvenstadium: Nach dem Schlüpfen sind Störlarven sehr klein und ernähren sich zunächst von ihrem Dottersack. Sie sind in dieser Phase auf die Bedingungen der Flüsse angewiesen, in denen sie schlüpfen. Schon früh beginnen sie, sich von Plankton und kleinen Wasserorganismen zu ernähren.
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Jugendliches Stadium: Nach einigen Wochen verlassen die jungen Störe die Laichgebiete und wandern in tiefere Flussabschnitte oder ins Meer ab. Sie ernähren sich von kleinen Krebstieren, Insektenlarven und Weichtieren. In dieser Phase wachsen sie langsam, oft nur wenige Zentimeter pro Jahr.
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Erwachsenes Stadium: Je nach Art können Störe nach 15 bis 20 Jahren die Geschlechtsreife erreichen. Während dieser Zeit wachsen sie weiterhin, und einige Arten, wie der Beluga-Stör, können mehr als 5 Meter lang und über 1.000 Kilogramm schwer werden.
Einflussfaktoren auf das Wachstum:
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Nahrung: Störe sind Bodenfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Muscheln, Schnecken, Krebse und kleine Fische. In nährstoffreichen Gewässern wachsen Störe schneller.
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Wassertemperatur: In kälteren Gewässern verlangsamt sich der Stoffwechsel der Störe, was zu einem langsameren Wachstum führt. In wärmeren Monaten, wenn das Futterangebot reichlich ist, wachsen sie schneller.
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Lebensdauer: Einige Störarten können über 100 Jahre alt werden, was sie zu einem der langlebigsten Fische macht. Ihr langsames Wachstum und ihre späte Geschlechtsreife tragen jedoch dazu bei, dass sie besonders anfällig für Überfischung und Umweltveränderungen sind.
3. Wo fängt man Störe?
Störe sind in einer Vielzahl von Gewässern zu finden, sowohl in Süß- als auch in Brackwasser. Die besten Orte zum Fangen von Stören sind Flüsse, Seen und Küstengebiete, die ihre natürlichen Lebensräume darstellen.
Beliebte Fanggebiete:
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Flüsse: Viele Störarten wandern flussaufwärts, um zu laichen. Zu den besten Fanggebieten gehören große Flusssysteme wie der Wolga-Fluss in Russland, der Fraser River in Kanada und der Columbia River in den USA. Diese Flüsse bieten die tiefen, kiesigen Böden, die Störe bevorzugen.
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Seen: Einige Störarten verbringen ihr ganzes Leben in Seen, wie der Sterlet in europäischen und russischen Gewässern. Große, tiefe Seen mit einer guten Nährstoffversorgung sind ideale Fangorte.
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Brackwasser: In Flussmündungen und Brackwassergebieten, wie den Küstenregionen des Schwarzen Meeres oder des Kaspischen Meeres, sind Störe ebenfalls zu finden. Diese Gebiete bieten reichlich Nahrung und Zugang zu den Flüssen, in denen sie laichen.
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Meeresgebiete: In Küstengewässern, vor allem in der Nähe von Flussmündungen, wo Störe ins Meer wandern, um zu fressen, ist das Angeln auf Störe ebenfalls möglich. Der Atlantische Stör wird oft in den Küstenregionen der USA und Kanadas gefangen.
Typische Standorte im Wasser:
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Tiefe Flussbetten und Seen: Störe bevorzugen tiefe, ruhige Gewässerabschnitte mit weichem Boden, wo sie nach Nahrung suchen können. Kies- und Sandbänke sind oft gute Fangplätze.
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Flussmündungen: Störe sind häufig in den Mündungsgebieten von Flüssen anzutreffen, wo sie von der Mischung aus Süß- und Salzwasser profitieren.
4. Wann fängt man Störe?
Die beste Zeit, um Störe zu fangen, hängt von der Jahreszeit, der Art des Gewässers und den spezifischen Fangbedingungen ab. Im Allgemeinen gelten Frühling und Herbst als die besten Zeiten für den Störfang.
Jahreszeit:
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Frühling: Im Frühling, während der Laichwanderungen, sind viele Störarten besonders aktiv und leicht zu fangen. Zu dieser Zeit wandern sie flussaufwärts, um zu laichen, und befinden sich in Ufernähe oder in flachen Bereichen von Flüssen und Seen.
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Herbst: Im Herbst, wenn sich das Wasser abkühlt, sind die Störe wieder aktiver und beginnen, sich auf den Winter vorzubereiten. Sie sind in dieser Zeit oft in tieferen Gewässern auf der Suche nach Nahrung.
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Sommer: Während der Sommermonate, wenn das Wasser wärmer ist, ziehen sich Störe oft in tiefere, kühlere Gewässer zurück. Das Angeln auf Störe ist in dieser Zeit möglich, erfordert jedoch spezielle Techniken, um die Fische in größeren Tiefen zu erreichen.
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Winter: In einigen Regionen, insbesondere in Nordamerika, ist das Eisfischen auf Störe im Winter beliebt. Die Fische sind auch in dieser Jahreszeit aktiv, jedoch bewegen sie sich langsamer.
Tageszeit:
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Morgens und Abends: Störe sind in den frühen Morgenstunden und am späten Abend am aktivsten. In diesen Zeiten gehen sie oft auf Nahrungssuche und sind daher leichter zu fangen.
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Nachts: Einige Angler berichten, dass Störe auch nachts aktiv sind, insbesondere in ruhigen Gewässern, wenn der menschliche Einfluss geringer ist.
5. Wie fängt man Störe?
Störe sind große, starke Fische, die spezielle Angelmethoden und Ausrüstung erfordern. Aufgrund ihrer Größe und ihres Verhaltens gibt es einige besonders effektive Methoden, um sie zu fangen.
Effektive Angelmethoden:
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Grundangeln: Dies ist die häufigste und erfolgreichste Methode, um Störe zu fangen. Da Störe Bodenfresser sind, bei denen die Nahrungssuche am Boden des Gewässers erfolgt, wird der Köder auf oder nahe dem Grund präsentiert. Ein schweres Blei oder ein Futterkorb hilft dabei, den Köder an der richtigen Stelle zu halten.
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Schleppangeln (Trolling): In tieferen Gewässern, insbesondere in Seen und Flüssen, wird auch das Schleppangeln angewendet. Hierbei werden Köder oder Kunstköder hinter einem langsam fahrenden Boot hergezogen.
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Vertikalfischen: Beim Vertikalfischen wird der Köder direkt unter dem Boot angeboten und langsam angehoben und abgesenkt, um den Stör anzulocken. Dies ist besonders in tiefen Seen und bei ruhigem Wasser effektiv.
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Eisangeln: In den Wintermonaten, wenn die Gewässer zufrieren, wird das Eisangeln auf Störe praktiziert. Ein Loch wird ins Eis gebohrt, und der Köder wird vertikal direkt darunter platziert.
6. Womit fängt man Störe?
Störe haben eine vielfältige Ernährung und ernähren sich hauptsächlich von benthischen (bodenlebenden) Organismen wie Muscheln, Krebstieren und kleinen Fischen. Die Wahl des richtigen Köders hängt davon ab, in welcher Umgebung und Jahreszeit geangelt wird.
Beliebte Köder:
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Lebende Köder: Würmer, insbesondere Tauwürmer, sind einer der beliebtesten und effektivsten Köder für Störe. Auch kleine Fische und Krebstiere, die dem natürlichen Nahrungsangebot der Störe ähneln, sind sehr erfolgreich.
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Tote Köder: Tote Fische, wie Heringe oder Sardinen, sind ebenfalls gute Köder, insbesondere beim Grundangeln. Diese Köder sollten auf oder nahe dem Boden angeboten werden, wo Störe nach Nahrung suchen.
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Künstliche Köder: Während natürliche Köder bevorzugt werden, können in einigen Fällen auch Kunstköder verwendet werden. Speziell entworfene Gummiköder oder Kunstwürmer können erfolgreich sein, wenn sie richtig präsentiert werden.
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Boilies und Pellets: In kommerziellen Gewässern, in denen Störe regelmäßig mit Pellets gefüttert werden, können auch Boilies oder Pellets sehr erfolgreich sein.