Aalquappen angeln


1. Aalquappen Vorkommen
Die Aalquappe (Lota lota) ist ein weit verbreiteter Süßwasserfisch, der in den kühleren Regionen der nördlichen Hemisphäre vorkommt. Sie kommt in Europa, Asien und Nordamerika vor, wobei ihr Vorkommen stark mit kälteren, sauerstoffreichen Gewässern verbunden ist. Diese Vorliebe für kalte Gewässer schränkt ihren Lebensraum in wärmeren Klimazonen ein. In den nördlicheren Regionen Europas, insbesondere in Skandinavien, sind sie sehr häufig anzutreffen. Hier leben sie sowohl in großen, tiefen Seen als auch in klaren, schnell fließenden Flüssen.
1.1 Verbreitung in Europa
In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Aalquappe über die gesamte nördliche Hälfte des Kontinents. Besonders in Ländern wie Schweden, Finnland, Norwegen und Russland sind sie in vielen Gewässern heimisch. In Mitteleuropa, wie etwa in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Polen, gibt es auch Populationen, wobei sie hier in tieferen und kälteren Seen sowie in größeren Flüssen anzutreffen sind. In Südeuropa hingegen sind Aalquappen seltener und beschränken sich auf Gebirgsregionen oder Seen in höheren Lagen, da diese kältere Wassertemperaturen bieten.
1.2 Verbreitung in Asien
In Asien findet man Aalquappen in den nördlicheren Regionen, insbesondere in Russland und Sibirien. Dort sind sie in den großen Flusssystemen, wie dem Ob, Jenissei und Lena, weit verbreitet. Auch in den riesigen Seen Sibiriens, wie dem Baikalsee, sind Aalquappen heimisch. Ihre Kältepräferenz lässt sie tiefe Seen und Flüsse in dieser Region bewohnen, wo die Temperaturen selbst im Sommer relativ niedrig bleiben. Auch in Teilen Chinas, vor allem in den nördlicheren Provinzen, wurden Populationen von Aalquappen nachgewiesen.
1.3 Verbreitung in Nordamerika
In Nordamerika erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Aalquappe über Kanada, Alaska und die nördlichen Vereinigten Staaten. Besonders in den großen Seen und Flüssen Kanadas, wie dem Lake Superior und dem Saint Lawrence River, sind sie heimisch. Auch in den kälteren Flüssen der Rocky Mountains findet man sie. In Alaska sind sie sowohl in Seen als auch in Flüssen verbreitet, die das kühle, klare Wasser bieten, das sie bevorzugen. Die Präsenz der Aalquappe in den USA ist jedoch auf die nördlichen Staaten beschränkt, da weiter südlich die Wassertemperaturen zu hoch sind, um optimale Bedingungen für diesen Fisch zu bieten.
1.4 Lebensräume und Bedingungen
Aalquappen bevorzugen sauerstoffreiche Gewässer mit kühlen Wassertemperaturen. Sie sind sowohl in Flüssen als auch in Seen anzutreffen, wobei sie tendenziell tiefere Gewässer bevorzugen, in denen die Temperatur auch im Sommer nicht zu stark ansteigt. In Flüssen halten sie sich gerne in tieferen Abschnitten auf, wo der Flusslauf ruhiger ist und der Sauerstoffgehalt hoch bleibt. In Seen bevorzugen sie tiefere Zonen, oft in der Nähe des Grundes, wo sie sich in der kälteren Wasserschicht aufhalten.
Besonders während der warmen Sommermonate ziehen sich Aalquappen in tiefere Gewässer zurück, um den wärmeren Oberflächenschichten zu entgehen. In den kälteren Wintermonaten hingegen werden sie aktiver und durchstreifen auch flachere Gewässer auf der Suche nach Nahrung. Diese Anpassung an das kalte Wasser ermöglicht es der Aalquappe, in Gebieten zu überleben, in denen andere Fischarten Schwierigkeiten haben würden.


2. Aalquappen Wachstum
Das Wachstum der Aalquappe verläuft relativ langsam, insbesondere in kälteren Gewässern, wo das Nahrungsangebot oft begrenzter ist und die Stoffwechselprozesse der Fische langsamer ablaufen. Dies spiegelt sich in der Größe und dem Gewicht wider, die Aalquappen in verschiedenen Regionen erreichen.
2.1 Wachstumsraten in unterschiedlichen Gewässern
In kälteren Gewässern, wie den Seen Skandinaviens oder Sibiriens, kann das Wachstum der Aalquappe langsamer verlaufen, da die kälteren Temperaturen die Aktivität und Nahrungsaufnahme beeinflussen. Hier können die Fische bis zu 7 Jahre benötigen, um eine Länge von etwa 30 cm zu erreichen. In wärmeren Regionen mit einem reicheren Nahrungsangebot, wie etwa in einigen tieferen Seen Nordamerikas, wachsen die Fische etwas schneller, erreichen aber dennoch selten ihre volle Größe innerhalb von 5 Jahren.
2.2 Maximale Größe und Gewicht
Aalquappen können in optimalen Bedingungen beeindruckende Größen erreichen. Die durchschnittliche Länge erwachsener Aalquappen liegt bei etwa 30 bis 60 cm, doch in einigen Fällen können sie sogar über 100 cm lang werden. Das Gewicht variiert ebenfalls stark je nach Lebensraum und Nahrungsangebot, wobei Exemplare von 1 bis 5 kg die Regel sind. Besonders große Aalquappen, die in tiefen und nährstoffreichen Seen leben, können jedoch Gewichte von bis zu 10 kg oder mehr erreichen.
2.3 Einfluss von Nahrung und Umweltfaktoren
Das Wachstum der Aalquappe wird stark durch das Nahrungsangebot und die Umweltbedingungen beeinflusst. In Gebieten mit reichlich Beute, wie kleinen Fischen, Insektenlarven und Krebstieren, können die Fische schneller wachsen. In kälteren, nährstoffärmeren Gewässern hingegen ist das Wachstum verlangsamt. Dies liegt daran, dass die Aalquappe ein karnivores Tier ist, das auf andere Lebewesen als Nahrung angewiesen ist. Ein geringeres Nahrungsangebot bedeutet, dass der Fisch weniger Energie für das Wachstum aufwenden kann.
3. Wo fängt man Aalquappen?
Der Fang von Aalquappen ist eine Herausforderung, da sie oft in tiefen, kühlen Gewässern leben und nachtaktiv sind. Dies bedeutet, dass sie meist in der Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden aktiv werden, wenn die Wassertemperaturen am niedrigsten sind.
3.1 Gewässertypen für den Fang
Aalquappen werden hauptsächlich in tiefen Seen und großen Flüssen gefangen. Hier bevorzugen sie Zonen mit kühlerem Wasser, in denen sie sich tagsüber aufhalten, bevor sie in der Dämmerung auf Nahrungssuche gehen. Besonders erfolgversprechend sind Abschnitte von Flüssen, die tiefe Rinnen oder Vertiefungen aufweisen, wo sich der Fisch tagsüber versteckt. In Seen hingegen sind Bereiche in der Nähe des Grundes, besonders in tieferen Regionen, ideale Fangplätze. In Nordamerika und Nordeuropa ist der Fang von Aalquappen im Winter besonders populär, da die Fische in dieser Jahreszeit aktiver und leichter zu fangen sind.
3.2 Geeignete Regionen
In Skandinavien, Kanada und Russland gibt es zahlreiche Flüsse und Seen, die als hervorragende Fanggebiete für Aalquappen bekannt sind. Hier ist das Wasser das ganze Jahr über kühl genug, um diesen Fisch zu unterstützen, und die tiefen Gewässer bieten ideale Lebensbedingungen. In Deutschland und Mitteleuropa sind sie vor allem in den Alpenregionen, in tieferen Seen wie dem Bodensee, sowie in großen Flüssen wie dem Rhein und der Donau zu finden.
4. Wann fängt man Aalquappen?
Aalquappen sind für ihre Nachtaktivität bekannt und werden deshalb hauptsächlich in der Dämmerung oder nachts gefangen. Tagsüber ziehen sie sich in tiefere Gewässer zurück, um sich zu verstecken und vor Raubtieren zu schützen.
4.1 Tageszeit für den Fang
Die beste Zeit, um Aalquappen zu fangen, ist während der Abenddämmerung oder in den späten Nachtstunden. In diesen Zeiten werden die Fische aktiver und durchstreifen flachere Zonen oder Uferbereiche auf der Suche nach Beute. Auch die frühen Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang können erfolgversprechend sein, da die Fische dann noch aktiv sind. Während des Tages ziehen sie sich in tiefere Zonen zurück und sind schwer zu fangen.
4.2 Jahreszeit für den Fang
Der Winter ist die Hauptfangzeit für Aalquappen. In den kälteren Monaten, insbesondere von November bis Februar, sind die Fische am aktivsten. Dies hängt mit ihrer Fortpflanzungszeit zusammen, die in den Wintermonaten stattfindet. Während dieser Zeit wandern die Aalquappen in flachere Gewässer, um zu laichen, was sie für Angler leichter zugänglich macht.
Im Sommer hingegen ist der Fang von Aalquappen schwieriger, da sie sich in tiefere, kühlere Gewässer zurückziehen, wo sie weniger aktiv und schwerer zu fangen sind. Die hohen Wassertemperaturen wirken sich negativ auf ihre Aktivität aus, was die Sommermonate zu einer weniger idealen Zeit für den Fang macht.
5. Wie fängt man Aalquappen?
Der Fang von Aalquappen erfordert spezielle Techniken, da sie nachtaktiv sind und sich meist in tieferen Wasserschichten aufhalten.
5.1 Grundangeln
Das Grundangeln ist die effektivste Methode, um Aalquappen zu fangen. Da diese Fische sich am Grund des Gewässers aufhalten, ist es wichtig, den Köder in diese Zonen zu bringen. Dabei wird eine einfache Grundmontage verwendet, bei der das Gewicht den Köder am Gewässergrund hält. Aalquappen reagieren stark auf Duftstoffe, weshalb es von Vorteil ist, natürliche oder stark riechende Köder einzusetzen. Der Köder wird in der Regel direkt auf den Gewässerboden platziert, da Aalquappen hier nach Nahrung suchen. Besonders in den tieferen Regionen von Seen und Flüssen, wo die Temperaturen niedriger und die Strömung schwächer sind, ist das Grundangeln eine äußerst erfolgreiche Technik.
5.2 Posenangeln
Das Posenangeln kann ebenfalls verwendet werden, insbesondere in flacheren Gewässern oder in Bereichen, wo der Boden uneben ist und der Köder nicht vollständig am Grund aufliegen soll. Bei dieser Methode wird eine schwere Pose verwendet, um den Köder in der Nähe des Bodens zu halten, jedoch etwas über dem Grund zu schweben, was die Aufmerksamkeit der Aalquappen auf sich ziehen kann. Diese Technik ist vor allem in der Dämmerung oder nachts wirksam, wenn die Fische aktiver werden.
5.3 Eisangeln
In nördlichen Regionen, insbesondere in Skandinavien, Kanada und Russland, ist das Eisangeln eine sehr populäre Methode, um Aalquappen zu fangen. Während der Wintermonate, wenn die Seen zugefroren sind, werden Löcher ins Eis gebohrt, um die Fische darunter zu erreichen. Aalquappen sind in der kalten Jahreszeit besonders aktiv, und das Eisangeln bietet eine hervorragende Möglichkeit, sie in tiefen, kühlen Seen zu fangen. Eine schwere Grundmontage wird verwendet, um den Köder am Grund des Sees zu platzieren, wo die Fische oft nach Nahrung suchen.
5.4 Spinnfischen
Obwohl das Spinnfischen weniger häufig für Aalquappen verwendet wird, kann es in bestimmten Situationen erfolgreich sein. Insbesondere in fließenden Gewässern, wo Aalquappen sich in tieferen Rinnen aufhalten, kann das Spinnfischen mit schweren, bodennah geführten Ködern Erfolg bringen. Diese Methode erfordert jedoch viel Erfahrung und Geduld, da Aalquappen nicht so aggressiv auf künstliche Köder reagieren wie andere Raubfische. Dennoch kann das Spinnfischen in klaren, kühlen Flüssen, in denen die Fische in Bewegung sind, eine interessante Alternative darstellen.
6. Womit fängt man Aalquappen?
Die Wahl des richtigen Köders ist entscheidend, um Aalquappen erfolgreich zu fangen. Da diese Fische sich hauptsächlich von Kleintieren, Fischen und Aas ernähren, sollte der Köder möglichst natürlich und duftend sein, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
6.1 Naturköder
Naturköder sind die effektivste Wahl, um Aalquappen zu fangen. Hier einige der beliebtesten Naturköder:
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Würmer: Große Würmer, wie Tauwürmer oder Regenwürmer, sind ein hervorragender Köder für Aalquappen. Der intensive Geruch und die Bewegungen im Wasser ziehen die Fische an, besonders wenn sie auf Nahrungssuche am Grund sind.
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Fischfetzen: Aalquappen ernähren sich gerne von toten Fischen oder Fischresten, weshalb Fischfetzen (z.B. von Rotaugen, Barschen oder Brassen) ein sehr erfolgreicher Köder sind. Der starke Geruch von Fisch zieht sie an, und Fischfetzen lassen sich leicht auf den Haken spießen und am Grund präsentieren.
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Kleinfische: Lebende oder tote Kleinfische, wie Rotaugen oder Stinte, sind ebenfalls sehr attraktiv für Aalquappen. Besonders in der Nähe des Laichplatzes oder in tieferen Gewässern, wo die Fische auf Nahrungssuche sind, kann dieser Köder sehr erfolgreich sein.
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Innereien: Ein weniger gängiger, aber sehr erfolgreicher Köder sind Fisch- oder Hühnereingeweide. Diese sondern einen intensiven Geruch ab, der Aalquappen stark anzieht. Diese Methode ist besonders im Winter wirksam, wenn der Fisch auf der Suche nach nahrhaften Mahlzeiten ist.
6.2 Kunstköder
Obwohl Aalquappen im Allgemeinen besser auf Naturköder ansprechen, können auch Kunstköder verwendet werden, insbesondere in Gewässern, in denen die Fische aktiv auf der Jagd sind. Einige Kunstköder, die sich bewährt haben, sind:
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Gummifische: Gummifische, die am Grund geführt werden, können Aalquappen anlocken, besonders wenn sie langsam und bodennah präsentiert werden. Sie sollten möglichst naturnah und realistisch aussehen, um die Fische zu täuschen.
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Jigs: Schwere Jigs, die über den Gewässergrund geschleppt oder gehüpft werden, können ebenfalls effektiv sein. Hierbei ist es wichtig, den Köder langsam und in Bodennähe zu führen, um die Aalquappen anzusprechen.
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Blinker: Schwere Blinker oder Löffel können in strömenden Gewässern eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit von Aalquappen auf sich zu ziehen. Sie sollten jedoch schwer genug sein, um in Bodennähe zu bleiben.
6.3 Duftstoffe und Lockmittel
Ein zusätzlicher Trick, um Aalquappen anzulocken, ist die Verwendung von Duftstoffen oder speziellen Lockmitteln. Aalquappen reagieren sehr empfindlich auf Gerüche, und die Zugabe von fischigem Duftstoff oder speziellen Aromen kann die Fangchancen erheblich erhöhen. Diese Duftstoffe können auf Kunstköder aufgetragen oder mit Naturködern kombiniert werden, um ihre Attraktivität zu steigern.