Drillingshaken selber bauen

Selbstgebaute Drillingshaken V1
Drillingshaken selber bauen V1
Selbstgebaute Drillingshaken V2
Drillingshaken selber bauen V2

1. Drillingshaken was ist das?

Ein Drillingshaken ist eine spezielle Art von Angelhaken, der aus drei gleichmäßig gebogenen Haken besteht, die sich an einem zentralen Schaft treffen. Der Name „Drilling“ leitet sich von der Tatsache ab, dass er drei Haken hat. Diese sind normalerweise so geformt, dass sie in einem Winkel von 120 Grad zueinander stehen und die Hakenenden in verschiedene Richtungen zeigen. Das Design ermöglicht eine größere Fangchance, da sich die Fische an einem der Haken verfangen können, selbst wenn sie nur leicht zubeißen. Die drei Haken haben oft Widerhaken, die ein Entweichen des Fisches erschweren.

Drillingshaken gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, von sehr kleinen, die für das Angeln auf kleinere Fische wie Forellen oder Barsche verwendet werden, bis zu sehr großen, die für Raubfische wie Hechte, Welse oder Zander geeignet sind. Je nach Größe und Art des verwendeten Köders kann der Drillingshaken entweder direkt am Köder befestigt werden oder an einem separaten Vorfach.

In den meisten Fällen werden Drillingshaken aus robustem, rostfreiem Material wie Edelstahl oder hochfestem Kohlenstoffstahl hergestellt, um sowohl den Belastungen durch das Angeln als auch den korrosiven Eigenschaften des Wassers standzuhalten. Sie sind oft vernickelt, verchromt oder mit einer schützenden Beschichtung versehen, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Die Form und der Winkel der drei Haken sind so gestaltet, dass sie sowohl beim Auswerfen des Köders als auch während des Anbisses eine optimale Wirksamkeit gewährleisten.

2. Drillingshaken warum benutzt man das?

Der Hauptgrund, warum Drillingshaken beim Angeln verwendet werden, liegt in ihrer erhöhten Fangrate. Durch die drei Hakenenden wird die Chance, dass sich der Fisch bei einem Biss verhakt, erheblich erhöht. Dies ist besonders wichtig beim Angeln auf Raubfische wie Hechte, Welse, Zander oder Barsche, die oft aggressiv beißen, aber auch schnell wieder loslassen können. Ein einzelner Haken könnte in solchen Situationen nicht ausreichen, um den Fisch sicher zu haken. Ein Drillingshaken maximiert die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der Haken im Maul des Fisches greift.

Drillingshaken sind auch deshalb beliebt, weil sie sich gut mit künstlichen Ködern kombinieren lassen. Viele Kunstköder wie Wobbler, Spinner oder Gummifische sind standardmäßig mit Drillingshaken ausgestattet. Diese Köder sind so konzipiert, dass sie realistische Bewegungen und Reize erzeugen, die Raubfische anziehen. Ein Drillingshaken sorgt dafür, dass der Köder auch bei vorsichtigen Bissen sicher im Maul des Fisches sitzt. Bei lebenden oder toten Köderfischen werden Drillingshaken oft an den Seiten oder dem Rücken des Köderfisches befestigt, um eine natürliche Schwimmbewegung zu ermöglichen und gleichzeitig eine hohe Fangrate zu gewährleisten.

Ein weiterer Vorteil von Drillingshaken ist ihre Stabilität und Festigkeit. Sie sind in der Lage, hohe Belastungen auszuhalten, die beim Drill (Kampf mit dem Fisch) auftreten können. Besonders große und kampfstarke Fische wie Hechte oder Welse üben erhebliche Kräfte aus, wenn sie versuchen, sich zu befreien. Ein gut gefertigter Drillingshaken minimiert das Risiko, dass der Haken aufgebogen oder sogar gebrochen wird.

Darüber hinaus können Drillingshaken je nach Fischart und Gewässerbedingungen angepasst werden. Angler können beispielsweise den Widerhaken entfernen oder abflachen, um einen schonenderen Umgang mit dem Fisch zu gewährleisten. In manchen Gewässern ist es sogar vorgeschrieben, Haken ohne Widerhaken zu verwenden, um den Fischen im Falle einer Wiederfreilassung eine höhere Überlebensrate zu ermöglichen.

3. Drillingshaken wie benutzt man das?

Die Verwendung eines Drillingshakens hängt von der Angelmethode, dem Zielfisch und dem verwendeten Köder ab. Hier sind einige allgemeine Richtlinien und Techniken für die effektive Nutzung eines Drillingshakens:

a) Köderbefestigung

Beim Angeln mit Kunstködern wie Wobblern, Blinkern oder Spinnern sind Drillingshaken oft bereits fest am Köder angebracht. In solchen Fällen ist keine zusätzliche Befestigung erforderlich. Bei Gummiködern oder Weichplastikködern kann der Drillingshaken mit Hilfe eines Jigkopfes, eines speziellen Hakens mit Bleikopf, befestigt werden. Dieser ermöglicht es dem Köder, in einer natürlichen Schwimmposition durch das Wasser zu gleiten und dabei den Drillingshaken optimal zu präsentieren.

Für das Angeln mit natürlichen Ködern, wie z. B. Köderfischen, wird der Drillingshaken meist in den Rücken oder an den Flanken des Köderfisches gesteckt. Alternativ kann er auch durch den Mund oder die Kiemen des Köderfisches gezogen werden, um eine natürliche Schwimmbewegung zu imitieren. In einigen Fällen wird ein zweiter Drillingshaken am Schwanzende des Köderfisches befestigt, um auch bei Bissen in die hintere Körperhälfte eine höhere Fangrate zu gewährleisten.

b) Technik und Führung

Die richtige Führung des Köders ist entscheidend, um Fische zum Biss zu verleiten. Beim Spinnfischen wird der Köder mithilfe der Angelrute und Kurbelbewegungen geführt, wobei der Drillingshaken eine entscheidende Rolle spielt. Durch seine drei Spitzen kann der Haken den Fisch in verschiedenen Positionen fassen, was besonders bei Raubfischen vorteilhaft ist, die oft von unten oder der Seite auf den Köder zuschnappen.

Beim Fliegenfischen oder Angeln mit toten Köderfischen kann der Drillingshaken verwendet werden, um den Köder in einer natürlichen Position zu halten. Dabei wird der Köder vorsichtig durch das Wasser geführt, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen. Ein zügiger Anhieb ist erforderlich, um den Haken sicher im Maul des Fisches zu platzieren.

c) Anhieb setzen und Drillen

Ein Drillingshaken erfordert im Moment des Bisses einen kräftigen Anhieb, um die Hakenenden sicher im Maul des Fisches zu verankern. Die Form des Drillingshakens sorgt dafür, dass bei einem erfolgreichen Anhieb mindestens eine der Spitzen in das Fischmaul eindringt. Dies ist besonders wichtig, da Raubfische häufig eine harte Maulstruktur haben, die das Eindringen des Hakens erschwert.

Nach dem Setzen des Anhiebs beginnt der Drill, also der eigentliche Kampf mit dem Fisch. Der Angler muss dabei die Spannung auf der Schnur aufrechterhalten, um ein Ausschlitzen des Hakens zu verhindern. Ein Drillingshaken ist in diesem Fall von Vorteil, da die drei Hakenpunkte eine zusätzliche Sicherung bieten und den Fisch festhalten.

4. Drillingshaken selber bauen Anleitung

Das Selbstbauen eines Drillingshakens erfordert Geschick, die richtigen Materialien und Werkzeuge. Es kann eine lohnende Aufgabe sein, vor allem, wenn man spezielle Anforderungen an Größe, Form und Schärfe des Hakens hat. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Drillingshakens:

a) Materialien und Werkzeuge

  • Stahldraht: Ein hochwertiger, rostfreier Draht, der sich leicht formen lässt, aber gleichzeitig robust genug ist, um dem Drill eines Fisches standzuhalten. Geeignet sind z. B. Edelstahldraht oder kohlenstoffbeschichteter Draht.
  • Zange: Eine Rundzange und eine Flachzange zum Biegen und Formen des Drahtes.
  • Feile: Zum Schärfen der Hakenenden.
  • Lötgerät: Zum Verbinden der Hakenenden am zentralen Punkt.
  • Schleifpapier: Zum Glätten der Oberflächen und Entfernen von scharfen Kanten.

b) Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Schneiden des Drahtes: Schneiden Sie drei gleich lange Stücke des Stahldrahtes. Die Länge bestimmt die spätere Größe der Hakenenden.
  2. Formen der Haken: Biegen Sie jedes Drahtstück zu einem Haken, wobei Sie die Rundzange verwenden, um eine gleichmäßige Krümmung zu erzielen. Die Spitzen sollten scharf gebogen sein, um ein optimales Eindringen in das Fischmaul zu gewährleisten.
  3. Spitzen schärfen: Verwenden Sie die Feile, um die Enden der drei Haken zu schärfen. Schleifen Sie die Spitzen zu einer feinen, nadelartigen Form, um ein leichtes Eindringen in das Fischmaul zu ermöglichen.
  4. Zusammenfügen der Haken: Platzieren Sie die drei Haken so, dass ihre Schäfte in der Mitte zusammentreffen und die Hakenenden gleichmäßig in verschiedene Richtungen zeigen. Verwenden Sie das Lötgerät, um die Schäfte fest miteinander zu verbinden. Achten Sie darauf, dass die Lötstelle sauber und glatt ist, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten.
  5. Feinschliff: Verwenden Sie Schleifpapier, um die gelöteten Verbindungen zu glätten und scharfe Kanten zu entfernen. Stellen Sie sicher, dass der Haken eine gleichmäßige Form hat und die Hakenenden gleichmäßig ausgerichtet sind.
  6. Testen: Vor dem eigentlichen Gebrauch ist es wichtig, den selbstgebauten Drillingshaken zu testen. Prüfen Sie, ob die Spitzen scharf genug sind und der Haken eine ausreichende Stabilität aufweist.

c) Tipps für den Bau

  • Experimentieren Sie mit verschiedenen Drahtstärken, um die optimale Balance zwischen Flexibilität und Festigkeit zu finden.
  • Achten Sie darauf, dass die Hakenenden symmetrisch ausgerichtet sind, um eine gleichmäßige Fangrate zu gewährleisten.
  • Verwenden Sie hochwertige Materialien, um die Haltbarkeit des Hakens zu erhöhen.

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