Boilie selber bauen

Selbstgebauter Boilie V1
Boilie selber bauen V1
Selbstgebauter Boilie V2
Boilie selber bauen V2

1. Boilie was ist das?

Definition und Funktion

Ein Boilie ist ein spezieller Angelköder, der hauptsächlich zum Karpfenangeln verwendet wird. Der Begriff Boilie leitet sich von dem englischen Wort to boil (kochen) ab, da diese Köder in der Regel aus einem Teig hergestellt und anschließend gekocht werden, um eine harte Außenhülle zu erzeugen. Diese harte Hülle verhindert, dass der Köder von kleinen Fischen gefressen wird und stellt sicher, dass er über einen längeren Zeitraum im Wasser bleibt, um größere Fische anzulocken.

Bestandteile eines Boilies

Ein Boilie besteht typischerweise aus einer Mischung von:

  • Basismix: Mehl, Grieß, Fischmehl, Sojamehl oder Maismehl.
  • Bindemittel: Eier, die den Teig zusammenhalten.
  • Attraktoren: Aromen, Geschmacksstoffe und Farbzusätze, die Fische anlocken sollen.
  • Zusätzliche Zutaten: Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährstoffe, die die Attraktivität des Köders erhöhen.

Verschiedene Arten von Boilies

Es gibt verschiedene Arten von Boilies, die sich nach ihren spezifischen Eigenschaften und Anwendungen unterscheiden:

  • Pop-Up Boilies: Diese Boilies sind schwimmfähig und eignen sich gut, um den Köder über dem Grund anzubieten.
  • Sinkende Boilies: Diese Boilies bleiben auf dem Grund liegen und sind ideal für den Einsatz in Gewässern mit wenig Strömung.
  • High-Attract Boilies: Diese Boilies sind besonders stark mit Lockstoffen versetzt, um eine schnelle Anlockung der Fische zu erreichen.
Selbstgebauter Boilie V3
Boilie selber bauen V3
Selbstgebauter Boilie V4
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2. Boilie warum benutzt man das?

Effektivität und Selektivität

Ein Boilie ist ein effektiver Köder aus mehreren Gründen:

  • Attraktivität für große Fische: Durch ihre Größe und ihre Zusammensetzung sind Boilies besonders attraktiv für größere Fische wie Karpfen. Die harte Hülle verhindert, dass kleinere Fische den Köder wegfressen.
  • Langanhaltende Wirkung: Boilies lösen sich nur langsam im Wasser auf, was bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum ihre Lockstoffe freisetzen und somit kontinuierlich Fische anziehen.
  • Vielseitigkeit: Boilies können an verschiedene Bedingungen und Gewässertypen angepasst werden, indem man die Zutaten und die Aromen variiert.

Nährwert und Verdaulichkeit

Boilies enthalten eine ausgewogene Mischung von Nährstoffen, die für die Fische attraktiv und leicht verdaulich sind. Dies macht sie zu einer bevorzugten Nahrungsquelle für große Fische, die nach energiereicher Nahrung suchen.

Anpassungsfähigkeit

Boilies können leicht an die Vorlieben der Fische in einem bestimmten Gewässer angepasst werden. Angler können die Zusammensetzung, die Größe und die Aromen der Boilies variieren, um den besten Köder für ihre speziellen Bedürfnisse zu finden.

3. Boilie wie benutzt man das?

Vorbereitung und Montage

Die Vorbereitung und Montage eines Boilies ist ein wichtiger Schritt für den Erfolg beim Angeln:

  • Boilie Rig: Ein spezielles Vorfach, das entwickelt wurde, um Boilies anzubieten. Es besteht in der Regel aus einem Haar-Rig, bei dem der Boilie an einem kurzen Stück Schnur (dem Haar) hinter dem Haken befestigt wird.
  • Boilie Nadel und Boilie Stopper: Diese Werkzeuge werden verwendet, um den Boilie auf das Haar zu ziehen und zu sichern.

Wurftechnik

Die Technik beim Werfen mit Boilies kann variieren, je nachdem, welche Art von Boilie verwendet wird und welche Bedingungen im Gewässer herrschen:

  • Weitwürfe: Boilies sind aufgrund ihrer kompakten Form gut für Weitwürfe geeignet. Eine stabile Rute und eine Rolle mit ausreichender Kapazität helfen, den Köder weit ins Wasser zu befördern.
  • Genauigkeit: Es ist wichtig, den Boilie genau an die Stellen zu werfen, wo sich die Fische aufhalten. Das kann durch Marker und Bojen erleichtert werden.

Fütterung

Neben dem eigentlichen Köder kann es sinnvoll sein, das Angelgebiet mit zusätzlichen Boilies oder Partikeln zu füttern, um die Fische anzulocken:

  • Futterplätze anlegen: Legen Sie mehrere Futterplätze an, um die Fische an verschiedene Stellen zu gewöhnen und die Chancen auf einen Biss zu erhöhen.
  • Futtermenge und -intervalle: Passen Sie die Menge des Futters und die Intervalle, in denen Sie nachfüttern, an die Aktivität der Fische und die Bedingungen im Gewässer an.

Bissanzeige und Anschlag

Ein Bissanzeiger ist ein nützliches Werkzeug, um festzustellen, wann ein Fisch den Köder aufgenommen hat:

  • Elektronische Bissanzeiger: Diese Geräte geben einen akustischen oder visuellen Alarm, wenn die Schnur gezogen wird.
  • Anschlag setzen: Sobald ein Biss angezeigt wird, setzen Sie schnell einen Anschlag, um den Haken im Maul des Fisches zu verankern.

Drillen und Landen

Das Drillen und Landen eines großen Fisches erfordert Geduld und Geschick:

  • Kontrolle behalten: Halten Sie konstanten Druck auf die Schnur und nutzen Sie die Flexibilität der Rute, um den Fisch zu ermüden.
  • Geduld: Lassen Sie den Fisch laufen, wenn er stark zieht, und holen Sie ihn langsam ein, wenn er nachlässt.
  • Landung: Verwenden Sie einen großen Kescher, um den Fisch sicher an Land zu holen.

4. Boilie selber bauen Anleitung

Materialien und Werkzeuge

Um Boilies selbst herzustellen, benötigt man folgende Materialien und Werkzeuge:

  • Grundmischung: Eine Mischung aus verschiedenen Mehlen (Fischmehl, Sojamehl, Maismehl) und Bindemitteln wie Grieß.
  • Eier: Als Hauptbindemittel.
  • Flüssige Attraktoren: Aromen, Öle und andere flüssige Lockstoffe.
  • Trockene Zusätze: Vitamine, Mineralstoffe und andere pulverförmige Zusatzstoffe.
  • Rollbretter und Boilie-Gun: Werkzeuge zum Formen und Rollen der Boilies.
  • Kochtopf: Zum Kochen der Boilies.
  • Trockenfläche: Zum Trocknen der fertigen Boilies.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Herstellung der Teigmischung:

  • Mischen Sie die trockenen Zutaten in einer großen Schüssel. Verwenden Sie etwa 50% Grundmischung und 50% Bindemittel.
  • Schlagen Sie die Eier in einer separaten Schüssel und fügen Sie die flüssigen Attraktoren hinzu. Mischen Sie alles gut durch.
  • Gießen Sie die flüssigen Zutaten langsam in die trockenen Zutaten und kneten Sie den Teig, bis eine gleichmäßige, nicht klebende Masse entsteht.

2. Formen der Boilies:

  • Teilen Sie den Teig in kleine Portionen und rollen Sie sie zu langen Würsten.
  • Schneiden Sie die Würste in gleichmäßige Stücke und rollen Sie diese Stücke mit dem Rollbrett oder den Händen zu Kugeln.

3. Kochen der Boilies:

  • Bringen Sie einen großen Topf mit Wasser zum Kochen.
  • Legen Sie die geformten Boilies vorsichtig ins Wasser und lassen Sie sie für etwa 2-3 Minuten kochen, bis sie an die Oberfläche steigen.
  • Entfernen Sie die Boilies mit einem Schaumlöffel und lassen Sie sie abtropfen.

4. Trocknen der Boilies:

  • Verteilen Sie die gekochten Boilies auf einer sauberen, trockenen Fläche und lassen Sie sie für mindestens 24 Stunden trocknen.
  • Drehen Sie die Boilies gelegentlich, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.

Tipps und Tricks

  • Experimentieren Sie mit Aromen und Farben: Finden Sie heraus, welche Kombinationen in Ihrem Gewässer am besten funktionieren.
  • Haltbarkeit erhöhen: Lagern Sie die fertigen Boilies in luftdichten Behältern oder frieren Sie sie ein, um ihre Frische zu bewahren.
  • Anpassung an Jahreszeiten: Passen Sie die Zusammensetzung und die Attraktoren Ihrer Boilies an die jeweilige Jahreszeit und die Vorlieben der Fische an.

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